Kon­takt­los, selbst­er­klä­rend, nicht-anste­ckend: In Zei­ten von Corona regelt das Ampel­sys­tem von Conn­fair den Ein­lass in Super­märk­ten. Die Ampel kommt gut an, zeigt ein Test­lauf bei Edeka Pat­schull.

Conn­fair-Geschäfts­füh­rer Arne Schäu­fele tes­tet die Super­markt-Ampel im Edeka Pat­schull. Fotos: Conn­fair GmbH & Co. KG

Zu volle Super­märkte ver­mei­den und min­des­tens zwei Meter Abstand zu den Mit­men­schen, heißt das Credo in Zei­ten von Corona. Eine Lösung, damit es in den Gän­gen zwi­schen Obst, Klo­pa­pier und Nudeln nicht zu eng wird, hat Conn­fair am Diens­tag auf den Markt gebracht.

Eigent­lich ent­wi­ckelt das Start-Up Inno­va­tio­nen für das Ein­lass- und Besu­cher­ma­nage­ment von Ver­an­stal­tun­gen. Doch Corona machte Ein­lass­kon­trol­len plötz­lich auch vor Super­märk­ten nötig. Also adap­tier­ten die Grün­der ihr mobi­les Ein­lass­sys­tem flink mit Ampeln und Sen­so­ren, um einen klei­nen Bei­trag zur Ein­däm­mung der Corona-Pan­de­mie zu leis­ten.

Eben noch hat die Ampel rot geleuch­tet, die Kun­din musste war­ten.

Die meisten Kunden verstehen das Ampelsystem auf Anhieb

Ein ers­ter Test am Diens­tag im Edeka Pat­schull im Darm­städ­ter Stadt­teil Arheil­gen zeigt: Die Super­markt-Ampel funk­tio­niert ziem­lich selbst­er­klä­rend. Die meis­ten Kun­den schauen kurz irri­tiert, gehen dann aber rela­tiv zügig in den Markt, wenn es grün leuch­tet. “Ach wie süß, mit Ampel!”, sagt bei­spiels­weise eine Kun­din zu ihrer Beglei­te­rin. “Die ist ja wohl grün, komm!”

Sil­via Piroth kauft für ihre Eltern mit ein. Sie ist froh, dass die Men­schen inzwi­schen ver­ste­hen, dass man stets Abstand hal­ten sollte. Das Ampel­sys­tem fin­det sie super, damit es drin­nen nicht zu voll wird – und das Virus es schwe­rer hat, sich wei­ter zu ver­brei­ten.

Eine Person pro zehn Quadratmeter

Auch den Edeka-Inha­ber Daniel Pat­schull hat der Test­lauf über­zeugt. “Für so einen Fall wie in der Krise ist das Sys­tem top”, sagt er. Vor allem sei es gut, dass die End­ver­brau­cher an das Ampel­sys­tem bereits gewöhnt seien und es daher schnell ver­stün­den.

Bis zu 80 Kun­den lässt Pat­schull in den Markt, als Richt­li­nie zählt er mit einer Per­son pro zehn Qua­drat­me­ter. Ist die­ser Grenz­wert über­schrit­ten, springt die Ampel auf rot – die Kun­den müs­sen war­ten, bis jemand den Markt ver­lässt.

Bis­her hat Pat­schull auf Secu­rity-Per­so­nal gesetzt, wenn der Andrang zu groß gewor­den ist. Die Super­markt-Ampel bie­tet sei­ner Mei­nung nach einen Mehr­wert. Einen Secu­rity-Mit­ar­bei­ter hält er wei­ter­hin für sinn­voll: Oft staue es sich zum Bei­spiel vor den Obst- und Gemü­se­re­ga­len. In einem sol­chen Fall könne der Secu­rity-Mit­ar­bei­ter die Kun­den manu­ell aus­brem­sen. Einen zwei­ten Mit­ar­bei­ter am Ein­lass könne das Ampel­sys­tem jedoch gut erset­zen, meint Pat­schull.

Per App kann gesteu­ert wer­den, nach wie vie­len Kun­den die Ampel auf rot schal­ten soll.

Kontaktlose Einlasskontrolle: Steuerung per App

Gro­ßer Vor­teil des Ampel­sys­tems am Ein­gang ist, dass es voll­stän­dig kon­takt­los funk­tio­niert. Damit erspa­ren Lebens­mit­tel­märkte ihren Mit­ar­bei­tern das Risiko, sich oder andere mit dem Coro­na­vi­rus zu infi­zie­ren, wenn sie den Ein­lass regeln.

Gesteu­ert wird die Ampel per App. Dort hat man stets den Über­blick, wie viele Kun­den sich im Laden befin­den und kann auch aus der Ferne bestim­men, wann die Ampel auf rot schal­tet. Über­sieht ein Kunde die Ampel und tritt ein, obwohl rot ist, ertönt künf­tig zusätz­lich ein Signal­ton. Die meis­ten Kun­den wis­sen inzwi­schen: Ein­kau­fen in Zei­ten von Covid19 bedeu­tet eben auch, ab und zu mit dem Ein­kaufs­wa­gen in der War­te­schlange zu ste­hen.

 

Mehr zur Super­markt-Ampel im Darm­städ­ter Echo und in Grün­der­szene.